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Im Urwald - Eine Reise zur Forschungsstation in Peru

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Einleitung

Professor Eckhard W. Heymann aus Göttingen erforscht seit 40 Jahren Affen im Amazonasregenwald Perus.

Dafür hat er die Feldstation Estación Biológica Quebrada Blanco (EBQB) aufgebaut. Sie gehört zum Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen.
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Reise an den Amazonas

Alltag im Forschungscamp

Affen erforschen

Bedrohtes Paradies

Bleibt neugierig!

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Reise an den Amazonas

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Die Stadt Iquitos in Peru ist ausschließlich per Flugzeug oder per Schiff über den Amazonas zu erreichen.

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Um zur Forschungsstation Estación Biológica Quebrada Blanco (EBQB) zu kommen, fahren wir von der Stadt Iquitos aus noch ungefähr 70 Kilometer weiter nach Süden.
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Wir fahren von Iquitos aus einen Tag mit dem Colectivo, einer Art Flusstaxi, den Amazonas hinauf und biegen schließlich in einen Nebenfluss ab.
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...verbringt man am bequemsten in der Hängematte im netten Gespräch mit den Mitreisenden“, meint Eckhard und macht es direkt vor.
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In der kleinen Dorfgemeinschaft endet die Reise mit dem Colectivo. Wir übernachten hier, bevor es am nächsten Tag weitergeht.
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Wir fahren das kleine Flüsschen Quebrada Blanco entlang, nach dem die Feldstation benannt ist.

Ein zweites Boot ist beladen  mit ausreichend Lebensmitteln für drei Wochen im Regenwald – und natürlich Eckhards Expeditionskoffer. 

Der enthält alle Utensilien für die Affenbeobachtung: ein gutes Fernglas, einen Laptop, Notizblöcke, Bleistifte und Probenbehältnisse.
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Von der Anlegestelle der Feldstation ist es noch ein kleiner Fußweg von 15 Minuten bis zum Camp. Gleich geht es im Gänsemarsch einen schmalen Weg entlang mitten durch das dichte Grün des Regenwaldes.
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Alltag im Forschungscamp

Die DPZ-Forschungsstation Estación Biológica Quebrada Blanco dient uns als Ausgangspunkt, um Affen und andere Tiere in freier Wildbahn zu beobachten.

„Auf einen Hektar Wald kommen hier etwa 300 verschiedene Baumarten, und es gibt über 90 verschiedene Säugetierarten“, erzählt Eckhard.

In dieser Gegend ist der tropische Tieflandregenwald noch weitgehend intakt.


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Trinkwasser holen wir direkt aus einem sauberen Bachlauf. 

Eckhard erklärt: „Wir haben keine Kühlmöglichkeit, deshalb sind die frischen Lebensmittel innerhalb der ersten anderthalb Wochen weg.“

„Man lernt hier Konserven zu schätzen“, lacht er und ergänzt: „Frischen Fisch und Obst kaufen wir, wann immer möglich, im benachbarten Dorf.“
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Zum Frühstück gibt es Haferflocken oder selbstgebackenes Brot, wie die traditionellen Roscas. Das sind ringförmige Brötchen, die Zwieback ähneln. 

Eckhard empfiehlt: „Probier mal Avena – das ist ein Brei aus Haferflocken, Milchpulver, Kakao und Zucker.“

Zum Abendessen gibt es meistens eine Stärkebeilage wie Reis, Nudeln, Kochbananen oder Yuca (Maniok) in Kombination mit Hülsenfrüchten und frischem Gemüse, solange der Vorrat reicht.
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„Den Ausruf hört man jetzt nicht mehr – unsere neue Toilette ist abschließbar“, schmunzelt Eckhard.

Das hat einen guten Grund: Faultiere kletterten bis zum Neubau eines gemauerten WC-Häuschens immer wieder in das offene Plumpsklo. Da Krankheiten des Menschen auf Wildtiere übertragen werden können, musste eine „faultiersichere“ Toilette her.

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Es ist fünf Uhr morgens, der Wecker klingelt. Wir frösteln trotz der eigentlich angenehmen Temperatur von 20 bis 22 Grad – wegen der hohen Luftfeuchtigkeit ist alles klamm.

Zielstrebig brechen wir in den Wald auf. Wir suchen den Schlafbaum, in den sich die Affen am späten Nachmittag des Vortags zur Ruhe begeben haben.
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Affen erforschen

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Den Zeitpunkt, zu dem die Schwarzstirntamarine während der kurzen Morgendämmerung ihren Schlafbaum verlassen, dürfen wir nicht verpassen. Ansonsten wird es schwierig, sie im dichten Blättergewirr wiederzufinden.

Ungefähr zehn Stunden folgen wir den Affen dann durch den Wald, den Blick stets nach oben gerichtet.
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Bei Temperaturen von bis zu 36 Grad müssen wir durch sumpfiges Gelände waten, Bäche und umgestürzte Bäume überqueren. Mücken umschwirren uns, und Schweißbienen krabbeln uns in Mund, Nase und Ohren.
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Abends kochen wir gemeinsam, und Eckhard erzählt uns Spannendes aus dem Leben der Tamarine.

Lest auf den folgenden Seiten, was die kleinen Affen alles können!
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Insgesamt konnten im Kot der Affen die Samen von 88 verschiedenen Pflanzenarten nachgewiesen werden.

Die kleinen Affen spielen eine wichtige Rolle für das Ökosystem Wald: Sie verbreiten die Samen gefressener Früchte und tragen so zur Regeneration des Waldes bei.
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Tamarine können erstaunlich große Samen im Ganzen herunterschlucken. 

Eckhard sagt: „Um eine vergleichbare Leistung zu erbringen, müsste ein Mensch einen Mangokern schlucken.“
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Schwarzstirntamarine und Schnurrbarttamarine sind häufig gemeinsam anzutreffen. Sie ziehen in artgemischten Gruppen durch den Wald.

Die größere Gruppe bietet den Tieren einen besseren Schutz vor Raubfeinden wie Greifvögeln und Schlangen, denn mehr Augen und Ohren entdecken Fressfeinde schneller.
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Bedrohtes Paradies

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..., Klimaanlage, Wettermacher, Naturapotheke, Hotspot der Artenvielfalt – der Amazonasregenwald kennt viele Bezeichnungen, und sie treffen alle zu.

Von unserem Teil der Erde aus gesehen sind die Regenwälder Amazoniens weit weg, und doch spielen sie für unser aller Leben eine wichtige Rolle.
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Er wird abgeholzt, verbrannt und durch Staudämme überflutet. Die Entwaldung schreitet in einem ungeheuren Ausmaß voran – vor allem für den Anbau globaler Rohstoffe wie Palmöl und Soja.
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„Wenn wir mehr über die vielfältigen Tier- und Pflanzenarten im Amazonasgebiet wissen, können wir auch ihren Lebensraum effektiver schützen“, betont Eckhard.

Die Forschungsstation leistet einen kleinen Beitrag, um den Wald für die Affen und alle anderen Tiere zu erhalten.
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